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Der Dalmatiner 

Als Züchterin und als Tiertrainerin habe ich bereits die unterschiedlichsten Menschen und Hunde kennen gelernt. Bei der Entscheidung welche Hunderasse zu einem persönlich passt, gibt es beim Dalmatiner einiges, was beachtet werden sollte. Optisch ist der Dalmatiner ein sehr ansprechender Hund, welcher aber einige Besonderheiten mitbringt. Der Dalmatiner ist kein Hund der "mal eben mitläuft" - er hat seine Ansprüche, wie jeder andere Hund auch. Nachfolgend einige Gedanken und Infos, die mir im Zusammenleben mit meinen Mädls aufgefallen sind und die mir wichtig sind. 

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Der Dalmatiner und seine früheren Aufgaben - was findet sich heute noch in der Rasse?

Von ihrer ursprünglichen Aufgabe als Kutschenbegleithunde, Wachhunde und Jagdhunde, bringt der Dalmatiner auch heute noch bestimmte Eigenschaften mit. Als Kutschenbegleithund war es seine Aufgabe, seine Besitzer vor Wildtieren oder Menschen zu beschützen. Diesen Beschützerinstinkt und eine gewisse Form von Wachtrieb finden sich auch noch heute in den Dalmatinern. Der Dalmatiner baut eine sehr innige Beziehung zu seiner Familie auf und will stehts immer dabei sein. So neigt der Dalmatiner gerne dazu, fremde Menschen oder Besucher mit lautem Bellen anzukündigen. Eine enge Verbundenheit merkt man zu Pferden, welches den Dalmatiner als großartigen Reitbegleithund auszeichnet. Die Ausdauer bringt er aufgrund seines Körperbaus und seiner Leistungsbereitschaft auf jeden Fall mit. 
 

Bezüglich des Jagdtriebes beim Dalmatiner gibt es sämtliche Ausprägungen. Als reinen Jagdhund würde man ihn aber trotzdem nicht einsetzen, wobei je nach Hund ein gewisse Interesse an Wildtieren vorhanden ist. So gibt es beispielsweise Dalmatiner, die das Wild durch „Vorstehen“ anzeigen, oder gerne hinterherlaufen. Mit ihrer Nase verfolgen sie gerne jede Spur – was sie perfekt für Mantrailing machen. Auch gibt es Dalmatiner die kaum einen Jagdtrieb haben! Aus eigener Erfahrung ist trotzdem immer ein gewisses Interesse gegeben. 
 

Der Dalmatiner ist ein „Allrounder“ der an allem Spaß hat – Hauptsache mit seinem Menschen gemeinsam. Je nach Charakter eignen sich Dalmatiner für den Hundesport (Obedience, Agility, Hoopers, usw.), Nasenarbeit (Mantrailing, Pettrailing, Fährtenarbeit, usw.) aber auch für Dog Dance oder Dummyarbeit. Eine Ausbildung zum Rettungshund, Therapiehund, Assistenzhund oder auch Schulbegleithund eignen sich Dalmatiner je nach Charakter. Der Dalmatiner zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit und Arbeitsbereitschaft aus. Wichtig bei körperlicher Belastung ist es, dass auf das Alter des Hundes Rücksicht genommen wird. Ein Welpe wird mit Ihnen weder Radfahren noch Wandern gehen – da müssen Sie sich etwas gedulden. Sobald der Hund ganz ausgewachsen ist spricht aber selbstverständlich nichts dagegen – auch wenn es schwer ist zu warten, sie machen es für Ihren Hund damit er lange gesund und fit bleibt.
 

Dalmatinerglitzer - was ist denn das?

Was man sich eingestehen muss, wenn man sich einen Dalmatiner ins Haus holt ist, dass er sehr viel haart. Überall werden seine Haare herumliegen – Dalmatinerglitzer ist aufgrund seiner Wiederharken sehr schwer aus Kleidung, Möbel usw. zu bekommen.

Ein gern gebrauchter Spruch - Das sind keine Hundehaare, sondern Dalmatinerglitzer! 

 

Der Dalmatiner - Schönwetterhund und das Thema Winter

Ebenso ist der Dalmatiner aufgrund fehlender Unterwolle eher ein „Schönwetterhund“ – Regen, Schnee und Wind sind nicht seine bevorzugten Wetterphänomene. Bei Minusgraden, bzw. je nach Hund auch im Herbst, wenn es kühler wird, braucht der Dalmatiner passende „Kleidung“, da er schnell friert. Im Sommer sollte der Besitzer darauf achten, dass der Dalmatiner nicht zu lange in der prallen Sonne liegt - Überhitzung und Sonnenbradgefahr. Auch zu langes Baden im Fluss oder Seen ist im Sommer zu vermeiden à Übermüdung, Algen, Bakterien, Wasservergiftung usw. Alles mit Maß und Ziel ist perfekt. Gerade Welpen, alte und kranke Hunde werden unterschiedliche Mäntel brauchen im Herbst/Winter. 

Kann der Dalmatiner auch mal faul sein? Oder ist er eine Sportskanone durch und durch?
Jein, auch wenn der Dalmatiner als Laufhund bekannt ist, genießt er lange und innige Kuscheleinheiten gemeinsam auf der Couch. Er sucht immer die Nähe zu seinem Menschen und baut zu diesem eine sehr enge Bindung auf. Da wo sein Mensch ist, ist auch der Dalmatiner zu finden. Ein gesunder und glücklicher Hund ruht bekanntlich 16 bis 18 Stunden am Tag, dies aber nur bei altersgemäßer und entsprechender Auslastung. Bei Welpen und Junghunden sollte die Ruhephase bei ca. 20 Stunden am Tag liegen - meine Faustregel für meine Welpenbesitzer/Kunden ist 5 Minuten pro Lebensmonat am Stück spazieren gehen. Es ist aber immer individuell zu betrachten - Kopfarbeit liebt der Welpe besonders. Immer neues Lernen ist immer super, da ist es dann auch einmal egal, wenn ein Tag weniger Auslauf ist. 

 

Grinsebacken - die Freude des Dalmatiners

Das Besondere am Dalmatiner ist auch sein „Grinsen“, welches fälschlicherweise oft auch als „Zähne fletschen“ bezeichnet wird. Das Grinsen des Dalmatiners hat aber keinerlei aggressive Bedeutung, sondern zeigt lediglich seine Freude. Typisch dafür sind für das Grinsen auch die nach hinten gelegten Ohren, leicht zugekniffene Augen, ein wackelnder Po und oft auch „Grunzgeräusche“ - der Dalmatiner wirkt als Ganzes sehr „weich“ und nicht angespannt. Ich vergleiche es gerne mit einem Fisch der schwimmt - der ganze Körper wackelt hin und her. 
 

Plaudertaschen und die Kommunikation

Was man noch über den Dalmatiner wissen muss, ist das er sehr gerne mit seinem Besitzer „redet“ – Brummeln, Bellen, Jaule, Jammern oder Fiepen.  Sie können ihrem Besitzer sehr deutlich machen, wenn sie was wollen. Sie sind Meister der Kommunikation. Auch ihre Mimik ist sehr deutlich und klar zu lesen. Mir wurde einmal gesagt, dass der Dalmatiner mir 3 Jahren perfekt hypnotisieren kann - das kann ich nach über 7 Jahren Dalmi nur bestätigen. 
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Der Dalmatiner und die Erziehung - sind sie wirklich alle stur?

Bei der Erziehung ist der Dalmatiner sehr speziell. Sie sind sehr feinfühlige, sensible und eigenständige, aber sehr kluge Hunde mit einer raschen Auffassungsgabe. Letzteres oft zum Nachteil des Besitzers. Mit liebevoller Konsequenz erreicht man bei einem Dalmatiner mehr als durch Strenge, Druck, Strafe oder Ähnliches. Am besten eignet sich positive Verstärkung bei der Erziehung eines Dalmatiners. Bei zu viel negativen Erfahrungen neigt der Dalmatiner dazu „auf stur zu stellen“, was Ihnen das Zusammenleben nicht einfacher macht

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Das Thema mit der Gesundheit 

Generell ist der Dalmatiner ein sehr robuster und gesunder Hund. Doch gibt es ein paar rassetypische „Probleme“, über die man sich im Vorhinein informieren sollte.

Immer noch zu nennen ist die angeborene/erworbene Taubheit, aufgrund dessen ein verantwortungsbewusster Züchter seine Welpen einer audiometrischen Untersuchung unterzieht und seine Welpenkäufer über die Ergebnisse informiert.

 

Genetisch betrachtet neigt der Dalmatiner aufgrund der Hyperurikosurie (HUU) zu Nieren- und Blasenproblemen, welches den Grund hat, dass die Harnsäure, wie bei uns Menschen nicht vollständig abgebaut werden. Dieser Überschuss kann dazu führen, dass sich Kristallen bilden, welche große Schäden anrichten können, wenn diese unentdeckt bleiben. Um dies vorzubeugen ist eine purinbewusste Ernährung ratsam, auf die ich weiter unten noch genauer eingehen werde. Eine weitere Möglichkeit ist die weitere Zucht von Dalmatinern mit dem LUA-Gen, welches ich in meiner Zucht bereits begonnen habe.

 

Ebenso, aber selten kann es zu einer Schilddrüsenüberfunktion, Epilepsie, Herzproblemen und Probleme mit dem Skelett (Hüftdysplasie, Ellbogendysplasie, Osteochondrosis dissecans, Spondylose, Übergangswirbel) kommen.

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In meiner Wurfplanung ist es mir, aus eigenen Erfahrungen, deshalb besonderen Wert auf die gesundheitlichen Thematiken und das Wesen zu beachten. So stehen bei mir gesunde, wesensfeste und familienfreundliche Hunde an erster Stelle! 

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